Jedes Jahr im Januar markiert das Pongal-Fest die Sonnenwende und Reisebeginn der Sonne nach Norden: Eine glücksverheissende Zeit für alle Tamilen in Pondicherry wie überall auf der Welt. Das Fest dauert vier Tage: Man reinigt sein Haus, wirft alte Kleider weg und besucht seine Verwandtschaft und die Nachbarn. Am dritten Tag ehrt man Kühe und Büffel, weil das Vieh dem Menschen unentbehrlich und bei der Bestellung der Felder nützlich ist. Der vierte Tag ist dem Gott der Sonne gewidmet, der die Energie und das Licht für die Landwirtschaft liefert. Während des Pongal-Festes kauen die Leute gerne auf Zuckerrohr und sie schmücken ihre Häuser mit sogenannten Kolam.
Kolam werden die geometrischen Zeichnungen genannt, welche täglich vor den Hauseingängen neu angefertigt werden, um den Gast Willkommen zu heissen und den Haussegen zu erneuern. Die vergänglichen Dekorationen werden von den Frauen mit weissem und gefärbten Reismehl angefertigt. Das Mehl wird mit Zeigefinger und Daumen sorgfältig zu Linien, Punkten und Flächen gestreut. Die Frauen verfügen über ein grosses, hergebrachtes Repertoire an Motiven.
Während der Pongal-Zeit veranstaltet das Shanti-Zentrum einen Kolam-Wettbewerb.
Die Shanti-Kinder werden in drei Alters-Kategorien eingeteilt und erarbeiten ihre Zeichnung zu zweit oder alleine. Eine Jury, meist Personen aus dem Kreis der Shanti-Freunde, begutachten die Kolam und bewerten die entstandenen Kunstwerke nach den Kriterien Idee, Farben, Symmetrie. Die drei Besten jeder Kategorie werden mit einem Geschenk belohnt und ausgezeichnet.